Antares

This is recreational sailing, we're not here to suffer

Winter. Arbeit.

Antares steht wieder an Land, auch wenn auf dem foto noch eine Menge Wasser unter ihr zu sehen ist. Ich hoffe, dass der Stellplatz noch etwas trocknet, aktuell ist da wirklich noch eine Menge Matsch und Schlamm.

Wie immer stehen im Winter ein paar Arbeiten an, so auch diesmal. Einige müssen sein, einige sind langsam sinnvoll und manche will ich einfach machen.

In die „muss sein“ Kategorie fällt leider, dass ich mich nochmal mit dem Unterwasserschiff befassen muss, dabei besonders mit dem Ruderblatt. Schon beim letzten Tauchen war mir aufgefallen, dass am Ruder Beulen spürbar waren, jetzt an Land habe ich sie mir angesehen, und siehe da, sie waren wassergefüllt und dieses Wasser roch nach Essig.
Wie kann das sein? Ich hatte das ganze Boot doch erst vor etwas mehr als einem Jahr einer ausgiebigen und gründlichen Osmosebehandlung unterzogen? Ich weiß es offen gesprochen nicht. Beim Aufschleifen der Blasen zeigte sich, dass sie nicht in das Gewebe eingedrungen sind, sondern zwischen dem Gelshield und dem alten Gelcoat zu liegen scheinen. Das ist irgendwie nicht wirklich sinnvoll. Was ich mir vorstellen könnte: ich hatte möglicherweise das Ruder nicht hinreichend angeschliffen und so hat das Gelshield keine vernünftige Verbindung zur darunter liegenden Schicht aufbauen können. Warum das Wasser dann aber überhaupt eingedrungen ist und warum es nach Essig riecht? Keine Ahnung. Jedenfalls werd ich das Zeug komplett abschleifen und neu aufbauen.

Nicht ganz so „muss sein“ aber durchaus sinnvoll sind die nächsten beiden:

Nachdem ich schon in der vergangenen Wintersaison festgestellt hatte, dass die Schotwinsch an Steuerbord irgendwann mal recht stümperhaft „repariert“ worden ist, stand bald fest: es müssen neue Winschen her. Nun sind offenbar Winschen mit einem Kraftverhältnis von 20 scheinbar wirklich selten. Es gibt von den üblichen Verdächtigen wie Harken und Antal 15er und 30er Winschen, am nächsten an die 20 kommt die 18/18ST von Andersen. Die passt auch von den Maßen her nahezu perfekt, denn die Basis hat, wie auch meine aktuellen Winschen, 120mm Durchmesser, wie die aktuellen Winschen vom, offenbar nicht mehr existierenden, Hersteller Parat.

Wenn ich nun aber schon neue Winschen kaufe, dann überlege ich mir, ob ich nicht gleich den ganzen Schritt gehe und statt der eingang (18ST) zweigang (28ST) Winschen kaufe. Die Basis ist nur um 5mm größer (also 2,5mm im Radius) und *sollte* passen. Ich habe mir mal zwei Modelle der Basis gedruckt, eines für die 18ST, eines für die 28 und werde mir die mal an Bord ansehen und dann entscheiden.

Die andere sinnvolle Aktion sind neuen Borddurchlässe und Kugelhähne, die alten sind mit großer Sicherheit noch die, die ursprünglich beim Bau des Bootes montiert wurden, und das Material altert und wird mit der Zeit spröde. Zudem sind drei der vier Verschlüsse normale „Wasserhähne“ – die sind zwar frostsicher, aber lassen sich anders als Kugelhähne nicht immer problemlos schließen und sind auch sonst ein bisschen hakelig. Jetzt will ich stattdessen die Kunststoff-Teile von Truedesign, die sind langzeitstabil und frostsicher, vor allem das ist mir wichtig, denn eigentlich wollte ich Antares schon in diesem Jahr im Wasser belassen.

Zu den „ich will“ Dingen gehört endlich die Beleuchtung, und die hat langsam wirklich eine Chance, real zu werden. Ich habe schon vor geraumer Zeit angefangen, ein Projekt, dass ich vor Jahren geerbt habe auf neue Hardware zu portieren und neue Firmware zu entwickeln. Das alles hat sich ein bisschen hingezogen, weil etliche Bugs aufgetaucht sind, weil die Portierung auf einen anderen Microcontroller nicht ganz einfach war und weil ich nicht wirklich viel Erfahrung mit derart großen Projekten hatte.

Wenn all das dann endlich fertig ist, werde ich winzige Controller an LED Leisten löten, sie hinter Blendleisten im Boot verlegen, mit 12V versorgen und vom Telefon oder den Bordsystemen aus bedienen können. Damit habe ich dann nicht mehr nur die Wahl zwischen dunkel, düster, hell und zu hell.

Es wird mir sicher noch das eine oder andere Projekt über den Weg laufen und die Möglichkeiten werden mir nicht aus gehen.

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